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Wussten Sie, ...

dass die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern, Trägerin des Projektes NACHFOLGEZENTRALE MV, bereits rund 530 Unternehmensnachfolgen durch Hilfe bei der Finanzierung begleitet hat? Was eine Bürgschaft ist und was sie kann, erfahren Sie hier.

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Nachfolge im Familienunternehmen

Das Handbuch für Unternehmerfamilien und ihre Begleiter

© Bundesanzeiger Verlag GmbH

Das Nachfolgehandbuch von Peter May und Peter Bartels ist ein Fachbuch, ohne Frage. Aber die Herausgeber dieses Sammelbandes vermeiden es erfolgreich, den Leser mit komplexen Konzepten zu überfordern.

Das Buch ist 2016 im Bundesanzeiger Verlag erschienen.

Zielgruppe sind alle Familienunternehmen und deren Berater, unabhängig davon, welche konkrete Nachfolgelösung angestrebt wird. Ganz gleich, ob Nachfolger aus der Familie kommen, aus den Reihen der Mitarbeiter oder von außen: Es wird deutlich, dass jeder Weg seine spezifischen Knackpunkte hat. Je nach Familien- und Unternehmenssituation kann eine andere Lösung angemessen sein. Aus diesem Grund widmen die Herausgeber der Frage viel Raum, welche wichtigen Vorarbeiten zu leisten sind, weit bevor Gespräche mit einem bestimmten Nachfolgekandidaten aufgenommen werden sollten. Besonderes Augenmerk gilt dabei den sogenannten "weichen" Faktoren. Es wird auf die persönliche und emotionale Situation des Unternehmers geschaut. In welchen Rollenerwartungen ist er sowohl im unternehmerischen als auch im privaten Bereich verhaftet und wie komplex sind diese? Die Herausgeber betonen zu Recht die Bedeutung zielgerichteter Kommunikation, genauso wie die Notwendigkeit der Unterstützung durch familienfremde Beiräte, Berater und Mentoren.

Auch wenn die meisten beteiligten Autoren sicher größere Familienunternehmen vor Augen hatten, als sie ihre Beiträge verfassten, passen viele Aussagen und Tipps ebenso auf die typischerweise kleinen Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Sicher sind Stiftungen und Beiräte erst ab einer gewissen Unternehmensgröße eine Überlegung wert. Dagegen fragen sich auch Inhaber kleinerer Unternehmen, wie sie ihre Kinder erfolgreich an die Nachfolge heranführen können, wie mit Geschwistern umzugehen ist und welche alternativen Nachfolgelösungen unter welchen Bedingungen in Frage kommen. Hierzu wirft das Buch wichtige Fragestellungen auf und hilft bei der gedanklichen Strukturierung. Es werden sinnvolle Einteilungen vorgeschlagen und idealtypische Fahrpläne aufgestellt. Die zentralen Ideen sind klar strukturiert und können meist eins zu eins in der Praxis genutzt werden. Für Leser aus den Reihen der Unternehmer besonders hilfreich sind sicher die Erfahrungsberichte am Ende der konzeptionellen Kapitel, die die praktische Umsetzung in konkreten Einzelfällen aufzeigen.

Wer sich von viel Text und einer trocken anmutenden Optik nicht abschrecken lässt, findet in dem Handbuch also eine Fülle an wichtigen Hinweisen und Impulsen für einen erfolgreichen Nachfolgeprozess.


Manja Jonas (ehem. Koordinatorin bei der "Unternehmensnachfolge in Mecklenburg-Vorpommern")