Maschinen für Textilreinigung Sikora laufen weiter

Gerade für kleinere Firmen im Handwerk wird die Unternehmensnachfolge zu einer immer größeren Herausforderung. Wer Jahrzehnte lang ein Unternehmen aufgebaut und geführt hat, muss irgendwann entscheiden: Wie geht es mit meinem Unternehmen in Zukunft weiter?

Über 27 Jahre lang hat Ingolf Sikora sein Unternehmen im Warnow-Park in Rostock, die „Textilreinigung Sikora“ aufgebaut und das Wachstum vorangetrieben. Zuvor startete er dort mit einem Franchiseunternehmen und erweiterte seinen Betrieb, stellte neue Mitarbeiter ein und schulte sich und sein Personal permanent. Nun ist für Sikora seit dem 30. April 2022 Schluss. Doch für die Textilreinigung und die Mitarbeiter ist noch lange kein Ende in Sicht. Nach einer erfolgreichen Übernahme durch die Unternehmer Christian Trems und Sebastian Parr, besteht das Unternehmen im Warnow-Park weiter fort. „Wenn ich keinen Nachfolger für meine Textilreinigung gefunden hätte, hätte ich ein Jahr später alles ausrangieren müssen. Mit 74 Jahren muss auch irgendwann Schluss sein.“, gesteht Sikora ein. 

Die ersten Schritte in der Nachfolgeplanung
Den Wunsch einer Unternehmensnachfolge hatte Sikora schon länger. Im August 2021 hat der Inhaber den Kontakt zu Antje Glasow-Wege, Betriebsberaterin bei der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern gesucht. Gemeinsam wurde über eine mögliche Nachfolge bzw. Unternehmensverkauf gesprochen. Eine anschließende Kontaktanbahnung und die Vermittlung an die NACHFOLGEZENTRALE MV brachte den gesamten Nachfolgeprozess rund um die Textilreinigung ins Rollen – mit Erfolg. Sikora berichtet von ungefähr fünf Gesprächen mit Nachfolgeinteressenten, die abgesprungen sind, meistens scheiterte es am Kaufpreis. „Doch mit Trems und Parr hat alles von Anfang an gestimmt. „“, berichtet er.

Ein paar Tage später: „Wir kaufen die Reinigung“
Mit Trems und Parr hat Sikora nun neue Inhaber für seine Textilreinigung gefunden. „Die Chemie stimmte sofort und wir haben innerhalb von ein paar Wochen die Rahmenbedingungen besprochen“, berichten alle drei Unternehmer. Durch vorbereitete Unterlagen wie die Firmenbewertung, BWA und Kaufpreisvorstellung seitens Sikora dauerte der gesamte Nachfolgeprozess nur rund vier Wochen an. Frank Bartelsen, Projektleiter NACHFOLGEZENTRALE MV ergänzt: „Mit einer sehr guten und durchdachten Vorbereitung kann der Nachfolgeprozess zügig voranschreiten. Dass das machbar ist, haben uns alle drei Herren in diesem Fall bewiesen.“ Das waren auch die Gründe für einen schnellen Erfolg. Für die Zukunft planen die beiden Neugeschäftsführer, die Prozesse weiter zu entwickeln, die Technik zu erneuern und vor allem die Mitarbeiter zu erhalten. „Aber alles braucht seine Zeit. Herr Sikora hat das Unternehmen sehr nachhaltig geführt und das möchten wir gerne beibehalten“, visionieren die Unternehmer.

Beide Nachfolger sind vertraut mit Unternehmensnachfolgen
Trems und Parr befinden sich in einer Bürogemeinschaft und haben nun überlegt, dass sie auch gemeinsame Aktivitäten etwa im Rahmen einer Unternehmensnachfolge entwickeln könnten. Die gemeinsamen Interessen unterscheiden sich nur geringfügig von den Einzelinteressen und können so einige Schnittstellen mit ihren Unternehmen schaffen. Mit ihren etablierten Unternehmen sind sie in verschiedenen Branchen in Mecklenburg-Vorpommern breit aufgestellt. Auch zukünftig arbeiten sie eng mit der NACHFOLGEZENTRALE MV zusammen und sind weiterhin auf der Suche nach übergabebereiten Unternehmen.

Wichtige Dienstleistung im Warnow-Park
Frank Middendorf, Centermanagement im Warnow-Park in Rostock wurde von Anfang aktiv in diesem Prozess einbezogen. „Wir führen mit allen Mietpartnern ein partnerschaftliches Verhältnis und haben kurze Entscheidungswege.“ Für den Warnow-Park ist es sehr wichtig, dass diese Dienstleistung, die bedauerlicherweise immer weniger angeboten wird, für die Bürger in der Region erhalten bleibt. „Die Erfolgsgeschichte der Textilreinigung geht nun weiter.“, schließt Middendorf ab.